Das Internet der Dinge

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Interview mit Christophe Chabault von Débora Pons

Die physische Welt trifft jetzt auf die digitale Welt, und zusammen bilden sie die Welt von morgen.

Das IoT (Internet der Dinge) hat sich zweifellos zu einer der wichtigsten Technologien des 21. Jahrhunderts. Viele Alltagsgegenstände sind heute über zahlreiche integrierte Endgeräte mit dem Internet verbunden. Sie können dann diese wertvollen Daten sammeln, auswerten und nutzen.

Christophe Chabault, IoT-Sales-Spezialist bei Swisscom, ist begeistert von dieser Welt der Innovation. Als zuverlässiger Berater für Digitalisierungsprojekte kennt er die Bedürfnisse von Unternehmen und Kunden. Dank seiner grossen Erfahrung beteiligt sich Christophe an der Entwicklung eines Ökosystems von Partnern im Bereich der vernetzten Objekte.

Christophe, kannst Du uns in wenigen Worten Deine tägliche Arbeit vorstellen ?

Meine tägliche Arbeit und die meiner Kolleginnen und Kollegen in der Westschweiz besteht aus einem technischen Teil, in dem wir Unternehmen und deren Fragen zu ihren Produkten beantworten, und einem eher prospektiven oder kommerziellen Teil, in dem wir den Markt für das Thema IoT gewinnen und ansprechen müssen.

Obwohl dieses Thema immer mehr an Bedeutung gewinnt und im Mittelpunkt von Entwicklungsfragen steht, wenden sich viele Unternehmen an uns und schätzen unser Wissen und unsere Erfahrung sowie unser Know-how auf diesem Gebiet.

Was kannst Du uns über Swisscom und das IoT erzählen?

Unabhängig von der Art des IoT-Projekts profitieren die Kunden vom besten Netz: 3G, LTE, VoLTE, 5G, energiesparende Optionen wie LoRaWAN oder neue Funkstandards wie IoT Narrowband oder LTE-M für mobile Anwendungen oder Indoor-Kommunikation. Unser Portfolio basiert auf einem technologieunabhängigen Ansatz, so dass sie die Technologie nutzen können, die ihren Bedürfnissen am besten entspricht. Darüber hinaus bieten wir eine zuverlässige Konnektivität mit zukunftsweisenden IoT-Netzwerken.

Das IoT ermöglicht den Zugang zu wertvollen Daten von Objekten, Maschinen und Prozessen, die man dann sammeln, auswerten und nutzen kann. Diese effiziente Vernetzung ist der Schlüssel zu profitablen Geschäftsmodellen, automatisierten Prozessen und der Schaffung von innovativen Kundeninteraktionen und intelligenten Produkten. Mit dem IoT-Ökosystem stehen wir den Kunden von Anfang bis Ende zur Seite, um ihnen die gesamte Bandbreite unseres Fachwissens zur Verfügung zu stellen.

Einige angeschlossene Objekte laufen über das LPN-Netz. Was kannst Du uns über diese Technologie erzählen?

Das Low Power Network (LoRaWAN) ist ein spezielles und hocheffizientes Netzwerk für das Internet der Dinge, das auf der offenen LoRaWAN-Spezifikation basiert.

Wir leben in einer vernetzten Welt. Schon heute kommunizieren Maschinen, Fahrzeuge, Aufzüge, Zapfsäulen und viele andere Dinge automatisch. Auch Alltagsgegenstände wie Hydranten oder Feuerlöscher sind heute miteinander vernetzt. Das bringt Effizienz und eröffnet neue Möglichkeiten. Objekte, die ein hohes Mass an Autonomie benötigen und nur Platz für kleine, leichte Batterien haben, profitieren vom Low Power Network (LPN). Die Übertragung von kleinen Datenpaketen verbraucht wenig Strom und garantiert dennoch eine hohe Reichweite.

Das LPN ist ein eigenständiges Datennetzwerk, das speziell für IoT-Anwendungen entwickelt wurde, die kleine Datenmengen senden. Die daraus resultierenden Vorteile ermöglichen viele neue IoT-Anwendungen für den Privat- und Geschäftskundenmarkt.

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Wie hat sich das IoT mit der Einführung von 5G entwickelt?

Das Datenvolumen wächst weltweit exponentiell, und die Technologien von morgen sind bereits auf dem Weg. 5G eröffnet neue Möglichkeiten, Dinge zu verbinden. Jetzt zeigt sich, was die neuen Mobilfunkstandards zu bieten haben und wie die Unternehmen davon profitieren können. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Handeln.

5G eröffnet unzählige Möglichkeiten für geschäftliche Innovationen. Sie ermöglicht die vollständige Vernetzung und Automatisierung von Prozessen, Maschinen und Informationen. Dank 5G bilden unterschiedliche Elemente wie Cloud, Sicherheit, Datenmanagement oder das Internet der Dinge (IoT) ein Ganzes.

Die 5. Generation der Mobilfunkstandards ermöglicht ein Umdenken bei Geschäftsmodellen und Branchen. Sie bietet eine neue Spielwiese für Innovationen in all ihren Formen, die zu einem völlig neuen digitalen Erlebnis führen.

Sind wir Deiner Meinung nach auf dem Weg zu einem zu 100 % vernetzten Haus (Kühlschrank, Lampe, Ofen, Heizung)? Oder haben die Leute immer noch ein bisschen Angst davor?

Seit einigen Jahren entwickeln sich die IoT-Technologien und bieten eine immer breitere Palette von Angeboten. Die Zahl der aktiven IoT-Geräte weltweit wird voraussichtlich von 8,3 Milliarden im Jahr 2019 auf 21,5 Milliarden im Jahr 2025 steigen. Es gibt keine Grenzen, was man anschliessen kann. Es geht nur darum, den richtigen Sensor zu finden, der die Daten sammelt, die richtige Konnektivität, die sie überträgt, und die Plattform, die sie liefert. Infolgedessen drängen immer mehr Unternehmen auf diesen Markt und bieten zahlreiche innovative Dienstleistungen an.

Infolgedessen sind IoT-Technologien in vielen Wirtschaftszweigen vertreten. Öffentliche Infrastrukturen, Industrie, Heimautomatisierung und Gesundheitswesen sind die wichtigsten Bereiche, in denen diese Technologien für verschiedene Projekte eingesetzt werden.

Eine der wichtigsten Anforderungen ist die Datensicherheit und der Schutz der Privatsphäre. Bei den verschiedenen angebotenen Diensten kann es vorkommen, dass einige Personen zum Beispiel Opfer von Cyberangriffen werden. Die Unternehmen tragen diesem Erfordernis Rechnung und bieten bereits in der Entwurfsphase Lösungen an, die den Sicherheitsaspekt integrieren.

Was können Studierende der HTA-FR in diesem Bereich beitragen?

Mit der Weiterentwicklung der IoT-Technologien entstehen neue Bedürfnisse und zahlreiche Anwendungsfälle. In vielen Projekten können IoT-Technologien eingesetzt werden, um die Wartung von Geräten zu gewährleisten, das Inventar zu verwalten, die Sicherheit von Räumlichkeiten und Personal zu garantieren usw.

Je nach individuellem Bedarf und Projekt können viele weitere Anwendungsfälle realisiert werden. Die Studierenden der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg, die sich Kenntnisse über diese Technologie aneignen, beteiligen sich an ihrer Entwicklung und ihrer Integration in das tägliche Leben der Bevölkerung.