Die Durchlässigkeit des Schweizer Bildungssystems

Zuerst eine Lehre machen und später doktorieren? Ja, das ist möglich… via eine Fachhochschule.

Ein attraktives Berufsausbildungssystem

Andere Länder beneiden uns. Das duale Ausbildungssystem ist eine Schweizer Besonderheit. Dieses System basiert auf der praktischen Ausbildung in Unternehmen und der theoretischen Ausbildung in Berufsschulen. Der Abschluss ist ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ). Praxis und Theorie; diese Ausgewogenheit kennzeichnet auch die Hochschulen für angewandte Wissenschaften, die sogenannten Fachhochschulen.

Von der Lehre zur Hochschule

Das Schweizer Bildungssystem ermöglicht jungen Menschen mit einer abgeschlossenen Lehre ein Hochschulstudium an einer Universität oder Fachhochschule. Für die Zulassung an eine Uni braucht es eine abgeschlossenen Berufsmaturität, gefolgt von einer einjährigen Passerelle mit Abschlussprüfung. Für die Zulassung an eine Fachhochschule ist die Berufsmaturität die Eintrittskarte. So kann sich z.B. ein Informatiker mit EFZ an einer Fachhochschule im Studiengang Informatik einschreiben (an der HTA-FR heisst er „Informatik- und Kommunikationssysteme“), einen Bachelor of Science für den direkten Einstieg in die Berufswelt erwerben oder sich in einem Masterstudiengang an einer Fachhochschule oder an einer Universität weiterbilden. Nach dem Erwerb eines Masters an einer Fachhochschule ermöglichen einige Universitäten mit bestimmten Zusätzen den Zugang zum Doktoratsstudium.

Ausbildungsweg mit breiten Perspektiven

Die Existenz der Fachhochschulen fördert die Entdeckung und Entwicklung von Talenten während des gesamten Ausbildungsweges. Nach der obligatorischen Schule muss man sich also nicht mehr auf einen definitiven Ausbildungsweg fixieren. Ein Wechsel zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung ist möglich. Viele junge Menschen brauchen einen praktischen Zugang zum Erfassen der Welt, um eine Vorliebe für Konzeptualisierung und tiefes Verständnis zu entwickeln. Das Studienangebot der Fachhochschule ermöglicht es ihnen, diesen Weg einzuschlagen.

Ebenso kann ein junger Mensch mit einer gymnasialen Maturität nach einem Jahr Berufserfahrung ein praxisorientiertes Studium beginnen, wie es die Fachhochschulen anbieten, und einen berufsqualifizierenden Bachelor-Abschluss erwerben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Schweizer Bildungssystem vielseitige Möglichkeiten anbietet und darauf abzielt, Talente zu entwickeln, die sich zu unterschiedlichen Zeiten, auf unterschiedlichen Ausbildungswegen und in unterschiedlichen Berufen manifestieren.